News from the world of electronic dance music. Delivered hot and sexy.

2009-11-18

Will Saul "Balance 015" (EQ Recordings)



Drei Alben, 65 Tracks, eine Reise quer über Genres und die Grenzen von elektronischer Musik hinaus – da lässt sich durchaus von einem echten Artistalbum sprechen. Denn gelungene Mixe sind mehr als die Summe ihrer Teile, sie sind künstlerische Entwürfe und nicht nur ein funktionales Tool für lange Autofahrten oder Pläne zeichnen. Dem sehr unhip drein schauenden Will Saul aus dem UK gelingt genau das. Und das nicht nur auf dem Standard 128bpm, sondern in allen möglichen Gefühls-, Ton- und Tempolagen.

Disc 1
1: The Irresistible Force - Sunstroke
2: Smith & Mighty - Anyone (Mellow Mix)
3: Lawrence - Laid One
4: Junior Boys - Work
5: Karma - Beach Towel(I:Cube Cosmix Marathon Remix)
6: I:Cube - Vacuum Jackers (Maurice Fulton Remix)
7: Chromatics - In The City
8: Studio - Life's A Beach (Todd Terje Beach House Mix)
9: Dølle Jølle - Balearic Incarnation (Todd Terje's Extra Døll Mix)
10: Cage & Aviary - Georgio Carpenter
11: Daniel Wang - Panoramic (Acid Dub)
12: Kerrier District - Let's Dance and Freak
13: Syclops - NR17
14: Tensnake - Holding Back My Love
15: Capracara - King Of The Witches (Rub 'n' Tug Remix)
16: Bostro Pesopeo - Falls (Hercules & Love Affair Remix)
17: Hercules & Love Affair - You Belong
18: Sally Shapiro - Jackie Junior (Junior Boys Dub)
19: I:Cube - Supernovac (Live at the Lanchonete Version)
20: Recloose - Get There Tonight
21: Bat For Lashes - Pearl's Dream

Disc 2
1: Isolée - I Owe You (Villalobos Remix)
2: Cortney Tidwell - Palace
3: DJ Koze - First Snow
4: Ricardo Villalobos - Minimoonstar
5: Lawrence - Rabbit Tube (DJ Koze Remix)
6: Isolée - Pillow Talk
7: Konrad Black - Medusa Smile
8: Adam Marshall - Vespers
9: Mathew Jonson - Typerope
10: Will Saul & Tam Cooper - Sequential Circus
11: Precious System - The Voice From Planet Love
(Dixon's Chic-A-Go-Go Edit)
12: Robag Wruhme - Robag's Bobb 2005 Für F
13: Appleblim & Ramadanman - Sous le Sable
14: Model 500 - I Wanna Be There M34 (Dave Angel Remix)
15: Will Saul - Mbira
16: Burial - Shell Of Light
17: Zomby - Test Me For A Reason
18: 2562 - Embrace
19: Pangaea - Router
20: Peverelist - Infinity Is Now
21: Pearson Sound - So Far Ago
22: Modeselektor - The White Flash feat. Thom Yorke

Disc 3
1: Pangaea - Memories
2: Rhythm & Sound - King In My Empire
3: Geiom & Appleblim - Shreds
4: Sly & Robbie - Skull & Crossbones
5: Geiom - Reminissin'
6: TRG - Broken Heart(Martyn's DCM Remix)
7: Rhythm & Sound - Free For All
8: Atlantic Conveyor - Nasty Things
9: Patti Jo - Make Me Believe In You (Black Science Orchestra Re-Edit)
10: Dapayk & Padberg - Island (Nôze Remix)
11: Wolf Lamb - If U Had(Shaun Reeves Edit)
12: No Regular Play - Lady Luck
13: Jordan Fields - I Wanna Thank You
14: Sebo K & Metro - Sax Track (Reboot Remix)
15: Motorcitysoul - Vivid (Roman Flugel's Desperate Dub)
16: Will Saul & Tam Cooper - Teddy's Back
17: DJ T - Bateria (dOp Remix)
18: Tony Lionni - Found A Place
19: Shonky - Coco Feel & Love Shonk
20: Seth Troxler - Love Never Sleeps
21: Morgan Geist - Detroit (Carl Craig Remix 1)
22: Liquid People - Son Of Dragon

Will Saul "Balance 015" (EQ Recordings) VÖ 2009-11-16

2009-11-11

CLARA MOTO - SILENTLY REMIXES (INFINÉ)


Silently“ hielt ich schon immer für einen sehr feinen Song. Wenn ein Original so fabelhaft klingt, habe ich persönlich oft gar kein so dringendes Bedürfnis nach verschiedenen Remixen. Laut Presseinfo wird uns mit dieser Platte die Wartezeit auf Clara Moto´s erstes Album verkürzt, das Anfang nächsten Jahres erscheinen soll. Die junge französische Band Sissy Lewis verwandelt die Nummer durch beigefügten Hall und so was wie Gitarren-Flächen noch mehr in einen Popsong, was ihr aber nur bedingt gut tut. Die angetrancte, technoidere Version von Kirk Degiorgio kann mich nicht überzeugen. Carl-Johan Elger bleibt beim Minimal-House und übernimmt dabei die Gesangsparts selbst, was immerhin lustig ist. Außerdem gibt es auch eine neue Nummer von Moto selbst, „Alma“ – sehr schöner Minimal-House, der wie versprochen die Vorfreude auf das Album weiter schürt.

Trackliste:
1. Silently feat. Mimu (Video Edit)
2. Alma
3. Silently (Sissy Lewis Remix)
4. Silently (Kirk Degiorgio Remix)
5. Silently (Carl-Johan Elger Remix)

Clara Moto – „Silently“ VÖ 2009-11-02

2009-11-10

VARIOUS ARTISTS, NEW COMPILATION "SPOT ON WIEN" (www.spotonwien.com)


Österreich war heuer offizielles Gastland auf der 100% Design Messe im Rahmen der Tokyo Designers Week. Unter dem Motto „Spot On Wien. Flashing Austrian Design And Music“ präsentierte man sich mit Möbel- und Produktdesign, Mode, Performance und elektronischer Musik einem internationalen Publikum. Zu diesem Anlass stellten der Musiker Tom Wieland (7 Samurai, panOptikum) und die Agentur Juland einen feinen Querschnitt durch die heimische Elektronikszene zusammen. Vertreten sind viele Größen von Diskokaine und Patrick Pulsinger zu Dorian Concept bis zu dem Wiener Techno-Duo Ogris Debris. Die CD ist gratis unter www.spotonwien.com zu bestellen.

Trackliste:
1. 7 Samurai presents PANOPTIKUM: Phoenix Risin (Beatless Mix)
2. Ogris Debris: Miezekatze
3. Bnckd: Let me love you (ruff mix)
4. 7 Samurai presents PANOPTIKUM: Elaste
5. Diskokaine: Riminini
6. Dorian Concept: Vertical Output
7. Elektro Guzzi: Hexenschuss
8. Ogris Debris: Raid The Itch
9. Wolf & Pulse: Hear the Drums (tape edit 89)
10. Señor Torpedo feat. Zamagna: Overcome (Live Version)
11. Patrick Pulsinger presents Easy To Assemble, Hard To Take Appart: Hot Boots Are No Fun

Various Artists - "Spot On Wien" (www.spotonwien.com) ist seit Kurzem auf der Homepage erhältlich.

Samuel L. Session, New Album "The man with the case" (Be As One)

Schweden-Techno einmal anders – Statt monoton groovenden Loops der Sparte Hart und Grob kitzelt Tech-House-Legende Samuel L. Session auf „ The man with the case“ unsere Gehörgänge eher feinfühlig. Old-School-Techno und House-Reminiszenzen à la Kevin Saunderson und Derrick May arbeitet der Skandinavier gekonnt in aktuelle Tech-House-Ästhetiken ein und verziert das Ganze mit eindrucksvollen Harmonien. Wenn doch nur mehr Alben dieses Genres so ausfallen würden....

Trackliste:
  • 1. Time
  • 2. Chimes
  • 3. Tronic
  • 4. Lucious
  • 5. Past And Present
  • 6. My People
  • 7. The Soloist
  • 8. Big Bad Drum
  • 9. Clear As Day
  • 10. Sections
  • 11. Tight Stack
  • 12. Pulse
Samuel L. Session, New Album "The man with the case" (Be As One / Word & Sound) ist vor Kurzem erschienen!

Ein Hörbeispiel des neuen Albums:

2009-11-06

Danuel Tate - Doesn't Like You Back (Wagon Repair)


Danuel Tate ist einer der Mitbegründer von Cobblestone Jazz und bringt nun seine zweite Single auf Wagon Repair heraus. Von Beginn an ist hörbar, dass "Doesn't Like You Back" auf den Dancefloor abzielt und nicht im geringsten daran vorbeischielt, wenn auch nicht im klassischen Sinne: Gerade Beats, elegante Synths, verjazzte Bläser und natürlich die markante Vocoderstimme von Tate werden in den fünf Stücken graziel zusammengemischt; verspielt und abwechslungsreich. Ein EP für den Moment im Klub, in dem man(n) realisiert, dass die Tänzerin neben einem doch in einer anderen Liga spielt...

Trackliste:

A1. Carefullmind
A2. 415
A3. La Boite
B1. Shes Like You
B2. Remember Me

Danuel Tate - Doesn't Like You Back (Wagon Repair) ist vor Kurzem erschienen!

Maximilian M aka M-FX - The Itchypitch Ep (inkl. Dave Tarrida Rmx) (Houztekk)


M
aximilian Meindl, besser bekannt als Maximilian M aka M-Fx, ist nicht nur ein umtriebiger DJ, und Mediendesigner, sondern auch Gründer und Mitbetreiber des österreichischen Techno-Labels Houztekk Records, welches gleichsam als Booking Agentur fungiert und auch über die Landesgrenzen hinaus ein Begriff ist. Neben diesem harten Arbeitspensum hat er es aber dennoch geschafft auch auf Produzentenebene aktiv zu werden und eine spannende Debüt-Veröffentlichung vorzulegen. Sie hört auf den klingenden Namen "The Itchypitch Ep" und wartet mit im positiven Sinn verschrobenen Beats auf - Diese bitten straightere Passagen und oldschoolige Detroit-und Brighton-Reminiszenen zum Tänzchen. Sogar warme Melodie-Figuren die sich aus dem Hintegrund in den Treiben einmischen, werden von der erfreulichen Exaltiertheit des Tracks herzlich akzeptiert und fügen sich passend ein. Dave Tarrida, seines Zeichens Techno-Legende, remixt den knackigen und wuchtigen Track "Itchypitch" zu einem deepen und geradlinigeren Techno-Monster, das sich teilweise sogar an Dub-Ästhetiken heranwagt und auf voller Linie besteht. Ein mutiger Release der es in sich und euer Gehör verdient hat. Zweiflern sei ans Herz gelegt, dass sowohl Modeselektor als auch Len Faki oder Makossa zu den Supportern zählen.

Trackliste:

a) Maximilian M aka M-Fx - Itchypitch (Original mix) (5:26)
b) Maximilian M aka M-Fx - Itchypitch (Dave Tarrida's Itchy remix) (5:35)

Maximilian M aka M-Fx - „The Itchypitch EP“ (Houztekk 003) ist bereits erschienen und lässt sich in jedem guten Download-Store erwerben. (Zum Beispiel bei: Zero-Inch oder Whatpeopleplay)

Hier noch ein EP-Teaser von Tofa (Stamm-Visualist des Tresors (Berlin));

2009-10-30

Lee Jones - Yoyo EP (Cityfox)

Nach Kapazundern wie Lee Curtiss, Digitaline und Gregorythme reiht sich jetzt auch Lee Jones (MyMy) in die ehrbare Runde rund um Zürichs Alte Börse - Cityfox und deren gleichnamigen Label ein. Die EP "Yoyo" ist alles andere als ein Kinderspielzeug, sondern High-End-Sound, wie eben alles was in und um den Stadtfuchs passiert. Der Titeltrack "Yoyo" wird von einer düsteren Bassline getragen über der eine hypnotisch wirkende Streicherfläche gleitet, die dem ganzen einen melancholischen Charme verleiht. Auf der Rückseite zeichnet Lee seine Interpretation eines "Closed Circus", einer verlassenen Tanzfläche, wo die Überreste der letzten Nacht sichtbar werden und die Nachwehen näherrücken. "Burglarized" klingt durch die Verwendung der Bläsersamples, im speziellen des Saxophones ebenso düster, wie die beiden anderen Stücke auf der EP. Klanglich erinneren einzelne Sounds sehr an Gregorrythme und die Wolf+Lamb Posse, wodurch sich Lees Platte perfekt in den Cityfox Rooster einfügt. Hier darf mittlerweile ruhig von einer Art Trademark-Sound gesprochen werden.

Trackliste:
A1. Yoyo
B1. Closed Circus
B2. Burglarzied

Lee Jones - Yoyo EP (Cityfox / Intergroove) VÖ - 2009 - 11 - 11

2009-10-27

Villalog, New Album "Cosmic Sister" (Angelika Köhlermann)


Die durch ihren Hit „Detroit“ nicht unbekannte Wiener Band Villalog veröffentlicht mit „Cosmic Sister“ ihr bereits drittes Album. Mit tatkräftiger Unterstützung von B.Fleischmann wird hier solider Kraut- und Post-Rock mit warmen Beats, Dub und Space Disco-Ästhetiken aufgefettet und zu einem stimmig-groovenden Album geformt. Und wenn einem beim Hören Vergleiche zu Bands und Musikern wie Metro Area, Tortoise, Lindström oder Radian einfallen, ist das doch echt nichts Schlechtes, oder?!

Trackliste:

1.) Cosmic Sister Disco
2.) Frozen Sun
3.) Vive le deep
4.) San Marino Boots
5.) My Bed
6.) VU
7.) Space Rave
8.) Cabasa Kraut Pasta Mix (Re-Mix Umberto Gollini)

Villalog, New Album "Cosmic Sister" (Angelika Köhlermann) - bereits erschienen aber immer noch fresh! ;-)

Redshape, New Album "The Dance Paradox" (Delsin)


Nach unzähligen beachtlichen EPs und Maxis führt Redshape, der maskierte Detroit-Techno-Ritter, auf seinem Debut-Album die Soundforschungen im Geiste alter Motorcity-Techno-Veteranen fort. Es gelingt ihm auch auf seinem ersten Longplayer dem Genre und der dazugehörigen Ästhetik neue Nuancen und Verbindungen abzuringen. Analoge Deepness, organischer Funk und Musikalität sind die Trümpfe die Redshape gekonnt auszuspielen weiß. Ein fantastischer Erstling durch und durch. Alter Schwede...ähm...Detroiter...ach...Berliner!

Trackliste:

1.) Seduce Me
2.) Garage GT
3.) Bound (Part 1 & 2)
4.) Man Out Of Time
5.) Globe
6.) Rorschach's Game
7.) Dead Space Mix (Edit)
8.) Dark & Sticky

Redshape, New Album "The Dance Paradox" (Delsin) - bereits erschienen! (VÖ 2009-10-12)

2009-10-22

ELECTRIC INDIGO, NEW EP „SIBERIA“ (INDIGO:INC)


Electric Indigos neue EP erzählt in Form von kühlem, sphärischem Techno von der Landschaft rund um den sibirischen Baikalsee. Persönlicher Favorit ist hier das an Detroit-Ästhetiken gemahnende „Selenga“, von dem man meint, in den Synthies die Schneeflocken tanzen zu hören, während die Bässe langsam herannahende Schatten oder Nebel ankündigen. „Angara“ ist noch mehr Clubtrack, nach vorne treibender Techno, der, um bei bildreicher Sprache zu bleiben, stellenweise nach aufkommenden Winterstürmen klingt, während „Phoca Sibirica“ sich schwieriger in Worte fassen lässt, verdaddelte Snares und harte Kickdrums in Kombination mit oldschooligen Chords. Insgesamt ein tolles Stück Techno-Tondichtung.

Trackliste:
A: Selenga
B1: Angara
B2: Phoca Sibirica

Electric Indigo – „Siberia“ (Indigo:Inc) VÖ: 2009-11-02 (digital) (Vinyl soeben erschienen)

2009-10-21

XHIN, „FIXING THE ERROR // LINK“ (STROBOSCOPIC ARTEFACTS)


Club-Techno der dunkelsten Sorte aus Singapur: Der Produzent Xhin (ausgesprochen: „Sheen“) serviert auf seiner neuen Single extrem darken, treibenden Dub-Techno; nervöse Sub-Bässe flackern wir Stroboskope und gemahnen an Clubs zur nächtlichsten Stunde. In der digitalen Version bekommt man als Bonus zwei DJ-Tools zum Erschaffen und Verdichten von Spannungsmomenten zur Peak-Time. Das ist trotzdem nicht unbedingt mein Bier, aber Fans von Labels wie Ostgut Ton und Minus werden entzückt sein.

Xhin - „Fixing the error // Link“ (Stroposcopic Artefacts) VÖ: 2009-11-13

SKINNERBOX, NEW ALBUM "THE KING OF SPADES AND MARMALADES" (DOXA)


Nicht, dass man auf Schubladen oder Labels bestehen soll! Ausflüge über den Tellerrand bitte gerne und überhaupt! Bei Skinnerbox aber hat man manchmal das Gefühl, dass die beiden Protagonisten Olaf Hilgenfeld (Berlin) and Iftah Gabbai (Jerusalem) etwas zu euphorisch in alle Himmelsrichtungen streben. Mit Hilfe eines Moog-Synthesizers, diverser Drummachines und Computerprogramme brauen sie eine wilde Melange aus gefühlten folgenden Zutaten: eine Handvoll Liebe zu Disco, eine Prise Minimal-House, dazu kiloweise elektronischer Jazz und ambiente Electronica. Live sind die Improvisationen von Skinnerbox bestimmt spannend, etwa beim Sónar by day oder des Nachts in weitläufigen Lofts voll kunstsinniger Menschen. Auf Platte hingegen mag ihre Musik wohl einigen eine Spur zu weird erscheinen.

Skinnerbox - New Album „The King Of Spades And Marmalades“ (Doxa), VÖ: 2009-12-07

2009-10-14

ST. PLOMB, „ESCAPE RUN EP“ (BRUT!)


Aus der Schweiz kommt immer wieder hochwertigste, deeply entspannte, stilvolle House-Musik (erst unlängst wurde dies wieder durch den Sampler Drumpoems Verse 2 auf dem sympathischen Züricher Label Drumpoet Community bewiesen). St. Plomb gehört seit jeher zu den Großen der Schweizer Szene; nun veröffentlich er erstmals auf dem britischen Label brut!. Organisch blubbert und treibt der Titeltrack dahin, durch kreisende Bewegungen und plätschernde Hi-Hats und Claps baut er einen anziehenden Groove, der einem gut und gerne ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Die zweite Seite klingt mehr nach souligen Oldschool-House und weiß ebenso zu erfreuen. (Ein anderer House-Held, der auch auf brut! releast, nämlich der Deutsche Drei Farben House, gastiert am 7.11. im Rahmen von Bing Bang im Wiener Flex, was als Termin an dieser Stelle allen ans Herz gelegt sei.)

Trackliste:

A1: Escape Run
A2: Saturnic Night Access

St. Plomb – Escape Run EP (brut!) VÖ 2009-10-08

2009-10-13

Mark Henning & j u g - Bubbleboy EP (Vitalik)

Das brandneue Label Vitalik macht gleich mit ihrem ersten Release Bubbleboy klar, worum es ihnen hierbei geht: gefühlsbetonten House, funky Techno und soulige Electronica. Klingt nach einem Rundumschlag, den alle gerne täten, aber Mark Henning, J U G und Agnes im Remix schaffen das fast unglaubliche. Der Track Moors baut Schicht für Schicht einen martialen Groove auf, der auch die letzten Reihen nicht still stehen lässt. Agnes macht dann daraus seine Interpretation von Deephouse, was unverkennbar ist anhand seiner verwendeten satten Sounds. Die dritte Nummer Moops siedelt sich im Techhouse an, jedoch weniger düster als Moors. Dazu kommt die EP mit zwei DJ-Tools, die wirklich brauchbar sind. Sehr gelungener einstand, was definitiv Lust auf die folgenden Releases macht.

Trackliste:
01. Moors
02. Moops
03. Moors (Agnes - Advantage Federer Mix)
04. Moors (Vitabit Tool)
05. Moops (Vitabit Tool)

Mark Henning & j u g - Bubbleboy EP - VÖ - 2009 - 10 - 28

2009-10-12

VARIOUS ARTISTS, NEW COMPILATION „TRAPEZ 100" (Trapez)


100 Vinyl-Veröffentlichungen gibt es nun schon auf Trapez. Das Kölner Superlabel wurde im Jahr 2000 von Riley Reinhold als Gegenstück zum bereits erfolgreichen Traum Schallplatten gegründet. Während man auf letzterem für verspielt bis schwebenden Tech-House zuständig war, zeigte sich der Gegenpol für härteren, „funktionaleren“ Stoff verantwortlich, der mehr für den Club gedacht war. Von der nunmehr langen Liste großer Trapez-Artists ist eine Handvoll in raren und exklusiven Edits auf der Jubiläums-CD vertreten. Als subjektive Favoriten seien an dieser Stelle genannt: Gabriel Ananda, Florian Meindl im Format:B-Remix, Gow und allen voran Christian Martins Remix von UNDs herrlich durchgeknalltem „Fox in a box“. Geil.

Trackliste:

1. Five Green Circle – Verse 2the Chorus (Salz Remix)
2. Raw Hedroom – Lauryn’s Tokyo Bananas
3. UND – Fox In The Box (Christian Martin Remix)
4. Roland M. Dill – 1st Century Fox
5. Oliver Hacke – Der Vampir Von Düsseldorf (Break 3000 rework)
6. Dominik Eulberg – Ambivalent
7. Gabriel Ananda – Afu 3
8. Florian Meindl – Blast (Format:B Remix)
9. Gow – Wapper Do It
10. Jeff Samuel – Lip Service
11. 3 Channels vs SLG – Wtorek

Various Artists, New Album "Trapez 100" (Trapez) - bereits veröffentlicht

2009-10-09

VARIOUS ARTISTS, NEW MIX „DIMENSION ONE“ (5TH DIME MUSIC)


Man soll sich vom Cover nicht abschrecken lassen: „Dimension One“ ist ein solider, etwas kommerzieller, aber durchaus funkiger Minimal-Tech-House-Mix; ausgewählt und gemixt hat der mir bisher unbekannte Manuel Gerres. Die Tracklist enthält mit Namen wie Tiefschwarz, Kollektiv Turmstraße, Marc Romboy oder Miss Jools viele Hits; das eigentlich Neue an der CD ist nämlich, dass es sich um die „Worlds First 5.1 Dolby Digital Surround DJ Mix Compilation“ handelt. In der Tat: das räumliche Hören auf handelsüblichen 5.1-Boxen, wie sie heute viele bei sich zuhause haben, erschließt durchaus neue Details in der Musik („Tiefen“, wenn man so will), auch wenn das Hin- und Hergesause der einzelnen Spuren von links nach rechts und zurück mitunter nerven kann. Der neue Sound hat zwar nicht wie sinngemäß versprochen mein Leben verändert, Spaß macht die Sache aber allemal.

Various Artists, New Mix "Dimension One" (5th Dime Music) - bereits veröffentlicht

SALM, NEW ALBUM "SOMETHING A LA MODE" (YELLOW PRODUCTIONS)


Hybride aus klassischer und elektronischer Musik sind ja zur Zeit ziemlich en vogue, wobei dieser so wie jeder Trend mitunter merkwürdige Blüten treibt. Immerhin hat das Attribut en vogue nie so wortwörtlich gepasst wie im Fall von SALM: Zwei Pariser Musiker, ausgebildet an Violine und Cello, trafen mit ihrer Fusion von Daft-Punk-Club-Elektro mit barocker Streicher- und Pianoästhetik (letztere natürlich vom Oldschool-Synthie) anscheinend genau den Geschmack der französischen Modeszene. Ihre Musik läuft auf den Chanel-Schauen von Paris bis Venedig; stellenweise jubiliert man gar: „So klingt Karl Lagerfeld!“ Hörenswert ist hier immerhin die Produktion von Mr. Black Strobe Arnaud Rebotini. Durch die Zusammenarbeit mit der jungen, aufstrebenden MC K.Flay entsteht die knackige Elektro-Hymne „5AM“, daneben trifft man allerdings auch auf Befremdliches wie eine String-Elektro-Version von Jamie Lidells „A little bit of feel good“. Seltsam? Aber so steht es geschrieben...

Salm, New Album "Something a la mode" (Yellow Productions) VÖ 2009-11-13

2009-10-08

Cio D'Or, New Album "Die Faser" (Prologue)


Cio D'Or zeigt sich mit ihrem ersten Album "Die Faser", welches auf Prologue erscheint von ihrer besten Seite, nämlich der melancholisch minimalistischen. Nicht, dass es bei der Dame je anders gewesen wäre, offenbart sie doch auf den insgesamt zwölf Stücken eine klare Linie und ein Gefühl für Sounddesign und Struktur auf ganzer Spiellänge. Was sich zunächst anhört wie klassischer Minimal von 2004 entpuppt sich nach und nach zu dessen Nachfolger: spannend, versiert, überlegt und natürlich reduziert. Cio schafft es mannigfaltig eine musikalische Parallelwelt zu kreieren, eine Art Traumland von komplexer Schönheit und Anmut, von Ambient und Techno. So soll es klingen, damit die Liebhaber dieser Musik wieder auf den rechten Pfad zurückfinden.

Trackliste:

Zellulose Wind (Intro)

Goldbrokat
Mohair (The True Blue w/ 2 samples of G.Ananda)
Angora (Mystic)
Brokat
Organza (Transparent Dub)
Seide (Tränensalz!)
Pailletten
Samt
Cotton (La petité Geisha)
Wildseide
Pailletten (Bonbonus)

Cio D'Or, New Album "Die Faser" - VÖ 2009 - 11 - 27



2009-10-06

Jori Hulkkonen, New Album "Man From Earth" (Turbo Recodings)



Was kann ich noch großartiges über einen Produzenten und DJ schreiben, der seit über fünzehn Jahren im Business ist und nun sein zehntes (!) Album veröffentlicht? Ganz einfach: Ein Mann von Welt. Nun werden sich wohl einige fragen, wie Jori Hulkkonen dies geschaft hat, wenn gleich er den wenigsten unter uns wirklich bekannt ist. Seine Antwort: "If you never become trendy it's impossible for you to become untrendy." Wahre Worte und genauso klang und klingt seine Musik - ehrlich und direkt. Die zwölf Stück auf "Man From Earth" fügen sich nicht so homogen zu einem Gesamtwerk zusammen, wie dies bei seinen letzten Alben der Fall war. Hier geht es aber auch nicht darum einen großen Bogen zu spannen, sondern viel mehr ein Kennen, Können und Wissen zu vermitteln angefangen von Acid anmutigen Technostücken, über Electropop bis hin zu Supertrancehymnen, mal anmutig, mal gediegen und immer schön auf den Dancefloor. Chapeau, Jori und auf die weitern fünfzehn Jahre!


Trackliste:

01 I Am Dead feat. Jerry Valuri
02 Boying In The Smokeroom
03 Dancerous
04 The Other Side Of Time
05 Re: Last Year feat. Villa Nah
06 Ridge Over Troubled Forrester
07 Musta Gunilla
08 Undercover feat. The Dove
09 I Dance To Your Bass, My Friend
10 Bend Over Beethoven
11 My Brother Went To Space And All I Got Was This Lousy Vacuum
12 Man From Earth

Jori Hulkkonen, New Album "Man From Earth" VÖ - 2009 - 11 - 02

Deniz Kurtel - Whisper EP (Wolf + Lamb)




Dass ich einen gewissen Faibel für die Herrschaften von Wolf+Lamb habe, sieht die Leserschaft nicht nur anhand dieses Blogs. Nun releast auch die erste Dame auf dem brooklyner Label: Deniz Kurtel ist schon länger im Umfeld der Wölfe tätig und steuerte bereits einen Remix für No Regular Play bei, welche ebenfalls gerade eine EP veröffentlichten. Whisper wartet mit drei Stücken auf, die sich herbstlich an einen schwiegen: deepe Basslines, klare Beats, strahlende Synthlines, wodurch teilweise eine Atmosphäre entsteht, als würden die verwelkten Blätter einem direkt vor das geistigen Auge fallen. Ausserdem ist Kurtel im audiovisuellen Bereich tätig, und zeigt ihre Werke auf Parties in Marcy's Hotel. Auf Crosstown Rebels soll 2010 dann ihr Album erscheinen. Klingt wie das weibliche Pendant zu Seth Troxler, nur fast eine Spur besser, oder?!

Trackliste:
01. Whisper
02. Stop Trying
03. Fall

Deniz Kurtel - Whisper EP - VÖ 2009 - 10 - 12


2009-10-02

Quantec, New Album "Cauldron Subsidence" (Echocord)


Über Quantec's Person lässt sich nicht viel sagen, ausser: Der Typ produziert Dub-Techno als wäre er im Hardwax gezeugt worden. Seit 2007 releast Sven Schienhammer auf Labels wie Styrax Leaves, Meanwhile und dem Copenhagener Label Echocord, auf dem nun auch sein Debutalbum "Cauldron Subsidence" erscheint, welches in die Fußstapfen von Größen wie Basic Channel und Chain Reaction tritt. Quantec's Sound ist repetitiv, tief, verträumt, jedoch weniger düster wie der des Labelkollegen Luke Hess. Die Subbässe wobbern graziel, die Vocalfetzen fliegen durch den Raum, verebben wieder; die Chords klingen warm und haben ein Volumen wie frisch aufgeschüttelte Daunendecken, wodurch hörbar wird, dass hier mit analogen Gerätschaften hantiert wurde. So darf der Herbst beginnen, so muss der Herbst klingen!

Trackliste:

01. Absolute Level
02. Deep Rooted
03. Profound Experiences
04. Fall Into Oblivion
05. Obstacles
06. Satisfied
07. Magic Potion
08. Pandemonium
09. Transmitters
10. Plateau

Quantec, New Album "Cauldron Subsidence" VÖ - 2009 - 10 - 12

Marek Hemmann, New Album "In Between" (Freude Am Tanzen)


Obwohl Kollege Obkircher (Falter, The Gap, u.a.) bereits das Ende des Techno-Albums prophezeit hat, kamen dieses Jahr auf diversen alteingesessenen Labels die eine oder andere LP heraus. Nun wagt dies auch "Freude am Tanzen" und veröffentlicht das erste hauseigene Album und zwar von Marek Hemmann, der die eine Hälfte des legendären Produzenten-Duos "Hemmann & Kaden" bildet. Was dieser hier geschaffen hat, ist alles andere als stupider 0815 House, sondern derart fassettenreich, dass man beim Hören nicht stillhalten kann: Von klassischem Dub-Epos, über geniales Gefreakle bis hin zu Bläseraction und das alles perfekt gesampelt und arrangiert. Die vorab erschienene Sommer-Hymne "Gemini" darf auf dem Longplayer natürlich auch nicht fehlen. Somit ist "In Between" mehr als nur dazwischen, sondern mitten drin.


Trackliste:


01 Alias
02 Tagoma
03 Kaleido
04 Compass
05 Inessa
06 Gemini
07 Yvette
08 Swarm
09 Ntmyt
10 Down


Marek Hemmann, New Album "In Between" VÖ - 2009 - 10 - 26



2009-09-22

Dinky, New Album "Anemik" (Wagon Repair)




Erst letztes Jahr erschien Alejandra Iglesias aka Dinkys drittes Album “May Be Later“ auf Vakant, schon werden wir mit dem nächsten - namens “Anemik“ - beglückt. Die Dame zieht dort sämtliche Register des Minimalhouse, auf eine derart unglaublich sympathische Art und Weise, wie es dieses Jahr nur bei Mayaan Nidams Albums “As long the night is on our side“ der Fall war. Abwechslungsreiche Rhythmusstrukturen und Dinkys Affinität zur Latinfolklore sind die gewisse Prise Salz in der gegenwärtigen Techhouse-Suppe. Dazu kommt, dass die gebürtige Chilenin ihre Herkunft und die Eindrücke von internationalen Dj-Gigs wie ihr Leben in Berlin (Wo sonst?!) der Hörerschaft wunderschön aufbereitet. Damit versprüht sie auf “Anemik“ einen derartig sexy-groovenden Charme, der einen fast erröten lässt. Be- und verzaubernd.


Trackliste:

1. Childish
2. Romaniks
3. Westoid Feat. Updates
4. Gold Fishes
5. Rain Fallic
6. Anemik
7. Glacial
8. Ceramik
9. Glassic
10. Skyped
11. Epilepsia
12. Fadik
13. Nocturnal

Dinky, New Album "Anemik" (Wagon Repair) VÖ - 2009 - 10 - 05

(P.S.: Ihr neuester Mix kann hier gehört werden!)

2009-09-18

Daniel Meteo, New Album "Working Class" (Shitkatapult)


Der Titel des zweiten Soloalbums "Working Class" von Berlins Hans Dampf in allen Gossen Daniel Meteo irritiert beim Hören: Irgendwo zwischen House und Electronica liefert der Autor dieser elf Stücke eher eine Art Gemälde, das schwer, dunkel, und tief wirkt. Alles andere als musikalischer Fordismus eben. Dazu kommt, dass "Working Class" altmodisch und bourgeois klingt, teils auf eine Moodymanneske Weise. Daniel Meteo ist bestimmt nicht der Typ, der irgendwelchen Trends hinterher läuft, geschweige denn versucht welche zu erzeugen. Dadurch setzt er sich eine Stufe höher und offeriert mit seinem zeitlosen Werk die Antwort auf den momentanen Minimaldeephousehype. Das zeugt von wahrer Größe und guter Selbsteinschätzung. Alles andere war auch nicht zu erwarten.

Trackliste:

1. The Beat Of The Heart
2. Return Of The Pure
3. Charlie
4. Working Class
5. On The Corner
6. Grace
7. Signals
8. In The Mood
9. Schön feddich
10. Reclam
11. Opener

Daniel Meteo, New Album "Working Class" (Shitkatapult) VÖ 2009 - 10 - 02


2009-09-16

Seth Troxler - Panic, Stop... Repeat (Spectral Sound)




Niemand kommt momentan an Seth Troxler vorbei - steht er doch für die nächste Generation der Detroit-Techno Bewegung in Sachen Deepness. Seitdem seine Homebase Wolf+Lamb bei Ghostly International ist, lässt es sich auf dem Label, besser gesagt auf dem Sublabel Spectral Sound auch leicht releasen. Mit "Panic, Stop... Repeat" erhält man auch gleich den vorab erschienen Geheimtipp "Hurt", der gemeinsam mit Mastermind Matthew Dear aka Audion enstanden ist. Ganz schön deep und sexy wie man es von Seth Troxler halt gewohnt ist. Der Titeltrack klingt mechanischer mit seiner simplen Bassline und diesem oldschool-sci-fi Synth. Der Paco Osuna Remix schlägt eine housigere Richtung ein, die an die Tiefe des Originals aber nicht herankommt. Die "Sleepover Beats" Version von "Panic, Stop... Repeat" schlängelt sich gekonnt um das gehauchte Gestöne und die Synthline über dem Drumloop ist der Lift auf Wolke sieben.

Trackliste:
01 Panic, Stop, Repeat (Original Mix)
02 Hurt feat. Matthew Dear
03 Panic, Stop, Repeat (Paco Osuna Remix)
04 Panic, Stop, Repeat (Sleepover Beats)

Seth Troxler - "Panic, Stop... Repeat" - VÖ - 2009 - 09 - 15


2009-09-15

Fuckpony, New Album "Let The Love Flow" (Bpitch Control)



Wer sonst als Jay Haze sollte sich hinter einem Alter Ego wie Fuckpony verstecken. Sein erstes Album unter diesem Synonym erschien noch auf Get Physical; “Let The Love Flow“ nun auf Bpitch Control, was sowohl ihm als auch seinem neuen Werk besser steht. In Zeiten, wo hinter jeder Ecke einer „Jack“ brüllt, tut es gut, wenn jemand House als Futurismus und Chicago samt Herz definiert. Was passagenweise nach kitschigem Mädchentech klingt, ist die feminine, einfühlsame Seite von Jay Haze, von der er aus die gesamte Leidenschaft seines Schaffens zu Tage fördert: Jeder Sound wurde vom umtriebigen Haze selbst eingespielt. Seine Handschrift ist klar erkennbar, wenn auch ungewöhnlicher als sonst, wie man an den Melodien und Synthlines erhören kann. Ein Album für verliebte Raver und ravende Verliebte für die private Afterhour.

Trackliste:

01 R U Feeling Abroad
02 I'm Burning Inside
03 I know It Happend (feat. Chela Simone)
04 Real Love Is Forever
05 Orgasm On The Dancefloor
06 Fall Into Me (feat. Chela Simone And Laila Tov)
07 A Pills Medley
08 You Can't Touch But Feel Free To Look
09 Always Sunday
10 Let The Love Flow

Fuckpony, New Album "Let The Love Flow" (Bpitch Control) VÖ - 2009 - 10 - 23


Matias Aguayo, New Album "Ay, Ay, Ay" (Kompakt)


Nach den Projekten Broke und Closer Musik, seinem Debutalbum "Are You Really Lost" und zwei 12" auch Souljazz kehrt Matias Aguayo zurück zu Kompakt. Das Album "Ay, Ay, Ay" ist eine Mixture aus popaffinen Tracks mit dem Gefühl des Spätsommers in Buenos Aires, wo ein Teil der Stücke aufgenommen wurde (der Rest in Paris und Santiago de Chile). Matias stammt ürsprünglich aus Chile und lässt dies auch auf "Ay, Ay, Ay" hörbar einfließen, aber völlig anders als ein Luciano oder Mademoiselle Dinky es mit ihren letzten Alben taten: Zurückhaltend, relaxt mit einem angedeuteten Augenzwinkern. Besonders auffallend ist, dass Aguayo sehr viel mit seiner eigenen Stimme arbeitet und diese gekonnt einbaut. Kein Wunder, dass er schon als der nächste Gui Boratto gehandelt wird.

Trackliste:

01 Menta Latte
02 Ritmo Tres
03 Rollerskate
04 Desde Rusia
05 Ritmo Juarez
06 Koro Koro
07 Mucho Viento
08 AY AY AY
09 Ay Shit – The Master
10 Me Vuelvo Loca
11 Juanita

Matias Aguayo, New Album "Ay, Ay, Ay" (Kompakt) VÖ 2009 - 10 - 26

2009-09-10

Peter Grummich - Elevation Funk EP (District of Corruption)


Peter Grummich ist nicht bloß ein Eins-A-Produzent, sondern auch einer der Eigenständigsten heutzutage. In den 90ern verband man seinen Namen mit Kompakt und Sender, aber mittlerweile hat Grummich auf beinahe allen wichtigen Elektronik-Labels in Europa releast. Sein neuerstes Werk erscheint auf District of Corruption. Auf der A-Seite schwingt sich der Track "Segeltuch" düster und verschlissen um die Gehörgänge: Eine klotzige Snare, simplifizierte Hi-Hats und eine dub-stylig delayte Synthline sind die Markenzeichen. Die B-Seite wartet mit "Elevation Funk" einem super-sexy Housetrack auf. Da hört man den Unterschied zwischen Bedroom-Ableton-Preset-Produzenten und wahren Könnern ihres Metiers, wie Grummich einer ist. Grandios!

Trackliste:
A1. Segeltuch
B1. Elevation Funk

Peter Grummich - Elevation Funk EP (District of Corruption) VÖ 2009 - 09 - 28

2009-09-08

Various Artists, New Compilation "Munich Disco Tech Vol.4" (Great Stuff)

Etwas älter. Aber immer noch klasse und sogar mit Beteiligung der ETForce. Auf dem Münchner Böllerlabel Great Stuff (Lützenkirchen, Gregor Trescher, Martin Eyerer, Namito, etc) wurde vor Kurzem "Munich Disco Tech Vol.4" veröffentlicht. DJ Dariush und DJ Da legen dabei eine kleine, lästige Bauernfängermelodie aus. Aber dafür haben es Coyu & Edu Imbernon (Minimal mit Schub und geloopten Housevocal-Fragmenten) und Fuxblut (kühl und hypnotisch eiernder Track mit Produktionsraffinesse) in sich. Definitive Empfehlung in eigener und fremder Sache. Tomcraft, Laurent Garnier, Butch, Djuma Soundsystem, Groove Armada und President Bongo von GusGus spielen die Tracks ohnehin schon längst.

Various Artists, New Compilation "Munich Disco Tech Vol.4" (Great Stuff / Intergroove), VÖ: 2009-07-17 (Vinyl soeben erst erschienen!)

2009-09-06

Hudson Mohawke, New Album "Butter" (Warp)

Was scheppert denn das so gaga-dada-artig zur Tür herein? Hudso Mohawke juckt es gewaltig in den Fingern und der Hose. Deshalb lässt er 16 Tonnen Breaks, zerstückelte und auch besselte Vocals und einen Hagelschauer an Synthspitzen losfahren, damit sie für ihn die Welt erobern. Das ist manchmal etwas übertrieben avnaciert und hüpft der offensichtlichen, musikalischen Lösung immer drei Hackenschläge weit davon. Irgendwie wird das aber doch von den Melodien zusammengehalten. Zwischen Dorian Concept, Tim Exile und Squarepusher posiert hier ein arges Talent mit 18 genialischen Tracks. Den Weg aus der Nische stünde Hudson Mohawke noch ganz gut.


Ein gratis MP3 ist auch im Paket:
http://warp.net/scr/download.php?id=734

Hudson Mohawke, New Album "Butter" (Warp), VÖ: 2009-10-16