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2010-03-04

AUFGANG - BAROCK (INFINÉ)


Selten schieden sich an einer Platte so sehr die Geister der etforce-Schreiber: Während sich Moogle und meine Wenigkeit vom ersten gemeinsamen Album des Trios Aufgang (bestehend aus den Pianisten Francesco Tristano und Rami Khalifé sowie dem Drummer Aymeric Westrich) zu Begeisterungsstürmen hinreißen ließen, befand Kid Soylent ihren eigenwilligen Hybrid aus Piano-Klassik und elektronischen Ästhetiken von Dub bis Techno hier als manieriert bis geschmäcklerisch. Bei den nun folgenden Remixen des Tracks "Barock" dürfte man sich wieder einig sein: Eine der drei Bearbeitungen ist großartig, die anderen beiden recht verzichtbar. Unschwer zu erraten, dass es der Remix von Minimal-Großmeister Robert Hood ist, der die Herzen erfreut. Vom Original hat er das leichtfüßige Spiel mit Synkopen übernommen; der vershuffelter Tech-House-Track zeichnet sich durch starken Drive und die auch hier immer noch dominierenden Piano-Sequenzen als Melodie aus. Der französische Produzent Mondkopf entschleunigt die Nummer, paart Electro- (kreisende Synthielines! schleppende, rauschige Beats!) mit I.D.M.-Ästhetiken; das braucht man nun nicht so unbedingt wie die Luft zum Atmen. Der Remix des Trios Wareika wird zwar im Pressetext als „influenced by World Music and Free Jazz“ angedroht, entpuppt sich aber als dahinplätschernder, hm, sphärischer Electro mit wenig Bezügen zum Original. Ein Hoch auf Robert Hood! Ein Hoch auf Aufgang (von mir)!

Trackliste:
A Barock (Robert Hood remix)
B1 Barock (Mondkopf remix)
B2 Barock (Wareika remix)



Aufgang - Barock (Infiné / Disocgraph) VÖ 03-2010

2010-02-17

Clara Moto, New Album "Polyamour" (InFiné)

In Bezug auf den Sound von Clara Moto wird gerne der unqualifizierte und abwertende Terminus „Mädchen-Techno“ bemüht. Der Titel des Albums und dessen zierliches Artwork von Kollegin Mimu steuern in diesem Fall zwar auch nicht in eine entgegengesetzte Richtung, aber bei genauerer Betrachtung sollte einem ob dieser Fehleinschätzung die Schamesröte ins Gesicht steigen. Auf „Polyamour“ wird anspruchsvoller Techno, fernab jeglicher Klischees, geboten. Clara bringt es fertig majestätische Stimmungen, oftmals auch düstere, zu kommunizieren ohne eine Sekunde lang Gefahr zu laufen manieriert zu wirken. Hooks sind punktgenau gesetzt, Soundfiguren sind fein eingegliedert, Breaks sind mit Bedacht gewählt und knackige Beats lassen jeden Zweifel ob vorhandener Ernsthaftigkeit verpuffen. Die poppigeren Stücke des Albums begeistern durch die Songwriting-Qualitäten der Musikerin und fügen ihrem Output nur noch eine weitere prächtige Nuance hinzu. Die club-tauglicheren Tracks verkommen nie zum reinen DJ-Tool, sondern Clara weiß immer im richtigen Moment Akzente zu setzen. „Polyamour“ ist ein stimmiges Techno-Album geworden, das die Künstlerin und ihre Arbeit gut widerspiegelt. Damit hat sich Clara Moto den Stempel 'Zukunftshoffnung' wohl endgültig abgewaschen. Der Olymp der Electronic Big Player hat seine Pforte bereits weit für sie geöffnet.

Trackliste:

1.) Emory Bortz

2.) Alma

3.) Deer and fox (feat. Mimu)

4.) Glove affair

5.) Song of exhaustion and ivory

6.) Goodnight twilight

7.) Joy of my heart (feat. Mimu)

8.) Threeminutes (Revisited)

9.) Silently (feat. Mimu) (Video Edit)

10.) Take a second

11.) The opposite is also wrong

Clara Moto, New Album "Polyamour" (InFiné / Discograph) - VÖ: Ende März

2009-12-22

AGORIA - MAGNOLIA/LIBELLULES (Infiné) & GENERAL ELEKTRIKS - RAID THE RADIO (DISCOGRAPH)



Agoria, Betreiber des exquisiten Labels Infiné, weiß auch als Produzent genau, wo seine Stärken liegen: im verträumt-melancholischen, aber dennoch bestimmt-beständig dahinpulsierenden Tech-House. Sehr, sehr schön, wie sich in „Libellula“ die wahrscheinlich sanftesten atmosphärischen Klänge, die man aus Synthesizern oder Computern herausbekommt, übereinander schichten, während „Magnolia“, erst verhalten, dann offensiver schraubende Synthiebewegungen vollzieht. Vor lauter Anmut denken sicher viele „perfekt für nächtliche Autofahrten durch verschneite Wälder“ und kucken dabei verklärt..... oh verdammt, ich ja auch! Außerdem steuert der Franzose zwei Remixe zu der Single „Raid The Radio“ seines Landsmannes General Elektriks bei. Dessen eigener Remix der Nummer ist ein oldschooliger Song irgendwo zwischen Funk, Soul und Pop. Agoria macht daraus einerseits einen clubtauglichen Track mit verspielt-bounciger Kickdrum (General Agoria Mix), andererseits bereits ziemlich verfremdeten, abgespacten und überraschend „kalten“ Tech-House (Space Agoria Motor Mix). Ok.

Trackliste:

Agoria - Magnolia / Libellules (Infiné):
A-Magnolia
AA-Libellules

General Elektriks - Raid the Radio (Discograph):
A1-General Elektriks – Raid the Radio (Space Agoria Motor Mix)
B1-General Elektriks – Raid the Radio (Lazy Uprise Mix)
B2-General Elektriks – How she got Away (unreleased track)
Digital only: General Elektriks – Raid the Radio (General Agoria Motor Mix)

Agoria - Magnolia/Libellules (Infiné / Discograph) und General Elektriks - Raid The Radio (Discograph) sind beide soeben erschienen.